Badeschluss - die Wiener Familienbäder im Winter

 

Die Kinderfreibäder waren ein neuer und bis dahin unbekannter Bädertyp und bildeten einen Eckpfeiler im Bäderkonzept des "Roten Wien". Sie wurden auf Initiative Julius Tandlers als ein Mittel zur Vorbeugung gegen Lungenkrankheiten und Rachitis in Parkanlagen innerhalb des Stadtgebietes angelegt und sollten den Großstadtjugendlichen im Alter von 6 bis 14 Jahren ohne gesellschaftlichen Unterschied eine unentgeltliche Bademöglichkeit verschaffen.

Das erste Kinderfreibad entstand bereits 1917, als die Kinder im Hütteldorfer Staubecken des Wienflusses umsonst baden durften. 1919 wurde im heutigen Auer-Welsbach-Park das erste richtige Kinderfreibad errichtet; zwei weitere folgten im Schweizergarten (1923) und im Währinger Türkenschanzpark (1926).

Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verfügte die Gemeinde Wien über 23 Kinderfreibäder. Anfang der fünfziger Jahre nahmen die meisten Anlagen ihren Betrieb wieder auf, und bis zum Beginn der siebziger Jahre wurden noch zehn weitere Bäder errichtet, sodass 1972 der Höchststand mit 32 Kinderfreibädern erreicht war.

Zusätzlich zu den alten Planschbecken wurden in einigen Kinderfreibädern nun auch Schwimmbecken für Jugendliche errichtet.

Mit den veränderten Freizeitgewohnheiten verloren die Kinderfreibäder jedoch an Attraktivität, außerdem wiesen einige Anlagen bereits große bauliche und technische Mängel auf, weshalb die Stadt Wien sich entschloss, einige Bäder aufzulassen.

Der Besuch der bestehenden und inzwischen renovierten Kinderfreibäder ist nach wie vor gratis. Seit kurzem sind die Bäder auch für erwachsene Begleitpersonen zugänglich und heißen Familienbäder.

Quelle: http://www.dasrotewien.at/kinderfreibaeder.html (Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie)

 

The children outdoor pools were a new and unknown type of baths and formed a cornerstone in baths concept of "Red Vienna". They were created at the initiative of Julius Tandler as a means to prevent lung disease and rickets in parks within the urban area and should give the urban adolescents aged 6 to 14 years old with no social difference a gratuitous swimming.

The first children's swimming pool was built in 1917, when the children were allowed to swim in Hütteldorfer dam of the river Wien in vain. In 1919 the first real children's swimming pool was built in today Auer-Welsbach-Park; Two more followed in Schweizergarten (1923) and in Währinger Türkenschanzpark (1926).

At the outbreak of World War II, the city of Vienna had 23 children outdoor swimming pools. Early fifties took most plants into operation again, and ten other baths were up to the beginning of the seventies yet built, so 1972, the peak was reached with 32 children outdoor swimming pools.

In addition to the old wading pool also for young people were established in some children swimming pools now.

With the changing leisure habits the swimming pools lost its attractiveness, also reported that some oft them are already in great structural and technical defects, which is why the City of Vienna decided to close some baths.

The visit of the ten existing and now renovated children's swimming pools is still free. Recently the baths are accessible for accompanying adults and they are now called „Familienbäder“.